Die Entscheidung

Hallo!

Das Abitur ist nun beinahe vorbei und überall wird gefeiert. Wenn ich mit Menschen aus meiner Stufe rede, was denn jetzt danach kommt, gibt es drei Optionen:

Die Einen haben einen Plan und wissen genau, wie es weitergeht. Zu diesen Glücklichen kann ich mich selbst auch dazuzählen.

Andere haben eine grobe Vorstellung: Meist erstmal ein Jahr Pause und danach studieren oder so.

Die letzte Rubrik ist planlos. Das ist verständlich. Man kriegt sein Leben vorgelebt, muss sich keine Gedanken machen und dank des deutschen Bildungssystems können wir sämtliche Dinge berechnen, Formeln und Gedichte auswendig, aber meist nichts Sinnvolles. Wir haben in sämtliche Bereiche einen kleinen Einblick bekommen, aber konnten uns nicht wirklich ausprobieren, austoben und testen, was uns wirklich liegt. Klar hatten wir diese eine Woche Praktikum, aber mal ehrlich: Wie vielen von uns bringt es wirklich etwas?

Wir sind wie ein Maiskolben, aus dem am meisten in der geringsten Zeit herausgeholt werden möchte. Der optimale Plan ist: Schule, Abschluss und dann eine Ausbildung oder Schule, Abitur und danach am besten Promovieren und das ohne Auszeit. Nebenbei sollte man noch eine Familie gründen und die deutsche Bevölkerungsrate auf einem hohen Stand halten.

Mir ist in dem letzten halben Jahr aufgefallen, dass irgendwie immer und überall von der Zeit nach dem Abitur geredet wird. Und jetzt ist es soweit. Das Abitur ist so gut wie vorbei und es kann nichts mehr Großartiges passieren. Manche von uns haben sich die letzten zwei Jahre selbst mehr Druck als nötig gemacht und andere – zu denen ich mich auch zähle – dachten: „Es ist noch weit genug weg, wieso muss ich mir jetzt Druck machen und mir überlegen, was ich nach dem Abitur mache?“

Und egal welchen Weg wir einschlagen: Wir werden uns an manchen Punkten im Leben fragen, ob es denn der falsche Pfad gewesen ist. Ob wir nicht auf einem anderen glücklicher gewesen wären.

„Was wäre gewesen, wenn ich nach dem Abitur sofort studiert hätte?“

„Was wäre, wenn ich mir eine Auszeit genommen hätte? Würde ich jetzt immer noch genau das tun, was ich jetzt mache? Und wäre ich glücklich?“


Aber all diese Zweifel und Ängste den falschen Weg zu wählen gehören dazu und sind unvermeidbar. Wir können nur versuchen das Beste daraus zu machen und zur Not doch noch einen anderen Weg zu wählen. Vielleicht sind wir aber auch mit unserer Entscheidung zufrieden. Und glücklich.

Das Wichtigste: Wir werden das schaffen. Egal wie der Weg aussehen wird.

 

Fühlt euch gedrückt,

Anna


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